Die Catlins sind finde ich unterschätzt. Kaum Ortschaften, kein Handynetz und keine Holiday-Park-Ketten und damit nur wenige Touristen. Abgelegen und ländlich liegen die Catlins, in ihnen haben wir wunderschöne Küsten gefunden. Viele kleine Nettigkeiten machen den Charme dieser Region aus. Am Ende sind wir länger als geplant geblieben.
Wir starteten den Tag in einem Ort, dessen Namen wir bis heute nicht aussprechen können: Invercargill. Von hier aus fuhren wir die Küsten im Süden von Neuseelands Südinsel entlang. Hier war das platte Land, wir hatten vorsorglich in der Stadt mit dem bekloppten Namen noch vollgetankt. Schafweiden zogen sich entlang beider Seiten des Wegs, immer wieder zweigten wilde Schotterwege ab zu einer Bucht oder einem Strand. Langsam zuckelten wir durch die Landschaft, unterbrochen von einer ganzen Reihe Stopps. Gemeinsam haben (fast) alle einen Seelöwen oder Seehund:
Waipapa Point – Nicht weit vom Leuchtturm lag der Seelöwe in der Sonne. Er hatte sich das Plätzchen neben dem angeschwemmten Schrott ausgesucht und schaufelte mit seinen Flossen Sand über sich. Auch wenn er nur so dalag, 500 Kilo Seelöwe flößen Respekt ein. Näher als 10 Meter sind wir nicht heran.
Slope Point – der südlichste Punkt der Südinsel. Von hier waren es „nur“ noch 4803 Kilometer zum Südpol. So nah waren wir der Antarktis noch nie! Fanta musste an so einem Punkt mit aufs Foto, ist doch selbstverständlich. Auch wenn der Wind ihn fast etwas nah an die Klippen geweht hätte.
Curio Bay – was für ein nettes Fleckchen Erde! Als wir ankamen, beschlossen wir hier einfach über Nacht zu bleiben. Am Strand brüteten Gelbaugen-Pinguine und ein versteinerter Wald bildete die Klippen. Was erst wie normale Steine am Strand wirkte, waren Fossilien von Baumstämmen. Besonders schön in der Abendsonne! Außerdem hatten an diesem Strand ein paar Gelbaugen-Pinguin-Paare ihre Nester und watschelten über die Steine.
Am nächsten Morgen gingen wir nach dem Frühstück am Sandstrand (Nachbarbucht) spazieren. Ein paar Surfer versuchten sich in den heute schwachen Wellen, sah eher nach Mühe denn nach Spaß aus. Wieder gab es Besuch von einem riesigen Seelöwen. Er schob sich direkt dorthin wo die Menschen waren und legte sich neben Handtuch und Tasche von zwei Surferinnen. Sowas ist blöd, wen der Seelöwe das eigene Handtuch wie sein Revier verteidigt. Da war erst mal nass bleiben angesagt.
Lake Wilkie – Einfach ein netter See in den Catlins, mit vielen großen Libellen am Wasser.
Purakauni Falls – Ein schöner Wasserfall, nur 10 Minuten vom Parkplatz entfernt im Wald.
Nugget Point – Ein alter Leuchtturm (von 1869) und viele kleine Felsen davor im Wasser. Wieder ein Ort der einfach schön war. Und diesmal viele Seehunde im Wasser. Überall lagen sie auf den Steinen, je länger wir guckten, desto mehr sahen wir. Mittlerweile sind wir gut geübt darin, sie zu aufzuspüren. Denn die braunen Tiere sind auf den braunen Felsen wirklich nicht gut auszumachen.
Der Trip durch die Catlins war toll. Vielleicht ist es auch gut, dass sie nicht so furchtbar berühmt sind. So kann die Region noch lange so bleiben, wie sie ist.
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