Hier mitten im Outback gibt es eigentlich nichts, außer ab und zu einen Sandsturm. Auf einer Expedition vor etwa 100 Jahren suchten eine Handvoll Männer nach Gold. Doch schon bald mussten sie nach Wasser anstatt nach Gold suchen. Durch einen Zufall fand der Sohn eines Expeditionsteilnehmers Opale. Coober Pedy wurde gegründet und seitdem kommen die Menschen dahin und versuchen DEN Stein zu finden der sie reich macht. Heute ist der Ort die Opal-Hauptstadt der Welt.
Um Coober Pedy herum gibt es viele viele Sandhügel. Hier in dieser Gegend darf man zwar graben, aber sein Loch danach nicht mehr zuschütten. Also ist alles übersät mit Löchern und eben den Sandhügeln aus dem Abraum.
Auch in der Stadt dominieren die Farben Gelb und Rot des australischen Sands. Als einzigen Farbklecks leistet man sich den stets bewässerten und deswegen immergrünen Rasen auf dem Sportplatz der Schule.
In Coober Pedy selber leben die meisten Menschen in dugouts. Das sind in den Fels gegrabene Wohnungen und Häuser. Die haben viele Vorteile: Beim Bau seines Hauses kann man Opale finden, die Temperatur ist Sommer wie Winters konstant 20-23 Grad, beim einem Sandsturm kommt der Sand nicht hinein und man hört seine Nachbarn nicht durch den Fels. In so einem dugout haben wir auch geschlafen. Irgendwie ist alles in dugouts: das lokale Museum, die katholische Kirche und Hotels.
Zuerst besuchten wir eine stillgelegte Mine und das dazugehörige Museum mit Opal-Museumsshop. Im Anschluss suchten wir in einem der Abraum-Hügel nach Opalen. Manchmal fände man hier wirklich einen Guten im Wert von ein paar hundert Dollar, gab uns unser Guide Paul mit auf den Weg. Es war windig und der Sandhügel staubig, egal. Wir suchten Opale, mit den Händen durchgruben wir den Sand. Ein zwei kleine ganz nette Exemplare haben wir gefunden. Zumindest finden wir, dass sie schön aussehen. Einen Wert haben sie nämlich nicht. Schade.
Abends waren wir in einem Kunstladen, der Aborigine Kunst, Digeridoos, Schmuck und bemalte Bumerangs verkaufte. Hinterm Haus im Garten päppelte der Shop-Betreiber Baby-Kängurus auf, die Hilfe benötigten. Einige waren angefahren worden, bei anderen war die Mutter verstorben. Ein ganz kleines wurde mit Milch gefüttert und traute sich nur wenige Schritte über den Beton. „Schau mal, der Mann hat auch einen Pelz im Gesicht, wie dein Vater“ sagte der Känguru-Helfer zum Baby und schaut auf meinen Bart. „Wenn du ihm ins Gesicht pustet und der Kleine deinen Atem mag, bekommst du vielleicht einen Kuss.“ Also pustete ich dem Känguru-Baby auf die Nase. Einmal. Zweimal. Das Dritte Mal etwas direkter. Und zum Dank bekam ich meinen ersten Känguru-Baby-Schmatzer auf den Pelz.
Die dugouts und die überall präsente Opalsuche und Juweliere (Ankauf – Verkauf) machen Coober Pedy einzigartig. Andererseits ist es eine kleine trübe traurige Wüstenstadt, in der die Kneipe und die Tankstelle die wichtigsten Orte zu sein scheinen und es außer den Opalen und Sandstürmen nicht viel gibt. Ein bisschen erleichtert waren wir und doch happy diesen Ort gesehen zu haben, als es am nächsten Morgen zu Sonnenaufgang wieder auf die Straße in Richtung Süden ging.