„Ach, wir können auch deutsch reden – Ihr kommt genau zur richtigen Zeit, jetzt ist Ebbe, da kann man die Boulders sehen. Lauft einfach den Strand 1,5 Kilometer hinunter, dann seid ihr direkt da. Und wenn ihr mit dem Auto fahrt, einfach danach noch nach Moearki, die dritte Straße rechts und bis zum Leuchtturm. Dort könnt Ihr bis so sechs Uhr die Pinguine sehen, wenn ihr es mögt gebt ihr ein bisschen was.“
Alles was wir im Reiseführer gelesen hatten, brauchten wir nicht. Direkt beim Check In auf seinem Campingplatz gab uns Alex alle Tipps die wir brauchten, um einen tollen Tag an den Moeraki Boulders zu haben. Was für ein netter Empfang! Alex und seine Frau sind aus der Schweiz hierhergekommen. Den Moeraki Boulders Holiday Park haben sie vor zwei Jahren übernommen und betreiben ihn liebevoll. Wir campierten an einer schönen grünen Wiese, nicht weit von einem wilden Strand und nur eine kleine Wanderung von den berühmten Steinen entfernt.
Die Moeraki Boulders sind Kugeln aus Stein von 0,5 bis 3 Metern Durchmesser. Einige sind ziemlich glatt, andere von Strukturen und Mustern überzogen. Es sind fast perfekte Kugeln, die hier halb im Sand eingegraben am Strand liegen. In ihrem Inneren sind sie übrigens hohl.
Nach der Maori-Legende sind die Boulders Reste von Aalkörben, Kürbissen und Süßkartoffeln die vom Wrack eines großen Kanus stammen. Die Klippen am Shag Point sollen der versteinerte Rest des besagten Boots sein.
Die Moeraki Boulders lagen in kleinen Grüppchen verteilt im Sand. Die Steinkugeln waren ein wahrer Besuchermagnet. Viele Asiaten gruppierten sich um und auf den Steinen und ließen sich ablichten, gern in „Asian Pose“ (das heißt Zeige- und Mittelfinger zum V gestreckt). Auch unser Fanta erkletterte seinen lieblings-Boulder und legte sich in Position. Außerdem hatte der Kleine von hier oben eine viel bessere Aussicht auf das touristische Treiben.
Anschließend waren wir, wie von Alex empfohlen, im Pinguin-Beobachtungs-Versteck. Es lag wunderschön hinter einem Leuchtturm, der wiederum wunderschön hinter den grünen Hügeln des Küstenlands lag. Die Sonne war am Untergehen und tauchte alles in ein goldenes Licht. Vom Beobachtungspunkt aus sahen wir einige Robben die gerade an Land kamen oder sich in den letzten Sonnenstrahlen legten. Eine ganze Weile saßen wir ruhig und blickten auf die Bucht. Ein wenig gedulden mussten wir uns, doch dann kam er der Gelbaugen-Pinguin. Ganz gechillt watschelte er einmal quer über den Strand und ging dann ins Wasser zum Fischen. Abendbrotzeit.
Am Holiday Park gab es weitere Empfehlungen. Alex Frau empfahl uns wärmsten den Fish and Chips Shop ein paar hundert Meter die Straße hoch: „Erkennst du am lila Zaun. Ihr müsst unbedingt BeerBattered Fries, nehmen, die sind gut. Und die Blue Cod Bites.“ Der Tipp war wirklich toll, es schmeckte ausgezeichnet.
Auch unser spanischer Nachbar Robert, der mit seinem Campervan einen Stellplatz weiter stand, gab uns Empfehlungen: Für unseren Asien Trip. Dort kamen er und seine Freundin nämlich gerade her, Neuseeland war ihr Zwischenstopp auf dem Weg nach Südamerika. Die Philippinen seien super gewesen, auch Indonesien, aber eigentlich ganz Südostasien. Viel exotischer als hier in Neuseeland, das erinnere ihn doch eher an Deutschland oder die Schweiz mit dem vielen Grün und den Bergen.
Roberts Begeisterung für Asien kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn sie stimmte uns so langsam auf unser nächstes Ziel ein. Es sind ja nur noch ein paar Tage bis es nach Bangkok geht.