André vom Top 10 Holiday Park in Wanganui hat uns den Ausflug schmackhaft gemacht: „Macht es so, ich setze Euch fünf Kilometer flussaufwärts ab, dann könnt Ihr mit der Strömung gemütlich hier runter paddeln. Dann seht Ihr auch mehr.“
Wir ließen uns also auf dem Whanganui Fluss aussetzen. Das sollte eine nette kleine Flussfahrt durch Neuseeland werden, ganz nah an der Natur, nur wir zwei mit unseren Kajaks. Die Sonne schien, am Flussufer chillte ein Pferd und die Bäume standen direkt am Ufer. Keine Straße, keine Häuser, nichts was den Blick stört. Der Fluss war ruhig, alles war wunderschön. Als wir um eine Biegung bogen, sahen wir den historischen Raddampfer Waimarie am Steg liegen. Wir paddelten den Whanganui River entlang und freuten uns.
Hier könnte die Story enden. Aber neee, die Natur ist ursprünglich und rau in Neuseeland. Wind kam auf. Blöderweise war das Gegenwind. Das heiß ab jetzt: doppelt so doll paddeln, um halb so schnell voran zu kommen. Außerdem wurden die Wellen stärker und so ein Kajak ist dann doch nicht so groß wie man denkt. Hui, hat das geschaukelt. Ab jetzt waren die fünf Kilometer Leistungssport. Wie sich das Blatt wenden kann.
Da alle guten Dinge drei sind: der historische Raddampfer überholte uns. Faszinierende gute alte Technik: Er hatte eine echte Dampfmaschine an Bord. Und wir eine echte Kohle-Verbrennungs-Abgaswolke um uns.
Trotz aller Dramatik unserer Kajak-Tour: Die unberührte Landschaft um den Fluss herum war sensationell. Ebenso die Perspektive aus dem kleinen Kajak mitten auf dem Whanganui River. Und niemand ist in den Fluss gefallen. Nach 90 Minuten Fahrt kamen wir am Holiday Park an und zogen die gelben Boote an Land. Bei der Rückgabe des Equipments fand die junge Dame an der Rezeption die richtigen Worte für uns: „Yeah, I know, the wind is a killer.“
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