Eine Kollegin empfahl uns den French Pass mit den Worten „TOPTOPTOP – hab mich total verliebt in diese Landschaft.“ Wer könnte da wiederstehen?! Direkt nach dem Delphinschwimmen stiegen wir in unseren Campervan und fuhren in Richtung French Pass.
Schnell kamen wir nach Picton nicht voran, denn die Straße schlängelte sich über die Berge an der Küste. Dafür erwartete uns hinter jeder Kurve eine neue tolle Aussicht: Tiefblaues Wasser, hohe grüne Hänge die aus dem Meer aufsteigen und kleine Boote in Buchten. Die Strecke kann sich mit ruhigem Gewissen Scenic Drive nennen.
So fuhren wir von Aussicht zu Aussicht die Küste entlang. Der Podcast von der Hörbar Rust lief und die Sonne schien. Endlichen kamen wir an den Weg zum French Pass, schon wahnsinnig gespannt wie sich Landschaften und Aussichten jetzt wohl noch entwickeln würden.
Erst einmal wurde es sehr kurvig und ging mal wieder bergauf. Mit maximal 30 Km/h und auf hohen Touren heulenden Motor schleppte uns das Wohnmobil auf den Berg. Tapfer arbeitete es sich bis nach oben. Ab hier wurde die Straße zu einer einspurigen Schotterpiste. Mit ganzen 20 Sachen ruckelten wir über die unbefestigte Straße, an Wiesen und an Abhängen entlang. Schafe und Kühe kamen fast bis ans Auto heran. Inmitten dieses Nirgendwos tauchte dann der verlassenste Briefkasten auf, den wir je gesehen hatten. Ganz oben am French Pass steht er an einer Weggabelung.
Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten: Nur wenige Meter nach dem Briefkasten macht die Straße einen Knick und gibt den Blick von bis rüber nach D’Urville Island frei. Die Nachmittagssonne stand bereits tief, in der Ferne stieg Dunst vom Meer auf und unter uns die grasbewachsenen Hänge mit chillenden Schafen. Diese Landschaft war sensationell! Wir stoppten den Campervan und genossen einfach den Ausblick.
Wir fuhren bis zur Siedlung French Pass ganz am Ende der Straße. Es war so langsam Abend geworden, und wir wussten, dass wir es von hier nicht zurück in eine Stadt schaffen würden. Auf dem DOC Campingplatz hatten wir viel Glück und nahmen uns den letzten noch freien Stellplatz.
Am nächsten Tag: Regen. Wir machten uns auf den Rückweg und genossen noch einmal die jetzt grau verhangene Landschaft. Der Campervan ächzte den Berg hinauf und trug uns erneut tapfer über die matschigen Schotterstraßen.
Der French Pass lag jetzt hinter uns, die Straße wurde irgendwann wieder gerader und flacher. Wir finden, die Landschaft, aus der wir gerade gekommen waren, war einfach großartig. TOPTOPTOP, besser könnten wir es auch nicht sagen.
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