Es war der kürzeste Flug, den wir je hatten: 20 Minuten von Adelaide nach Kangaroo Island. Dennoch landeten wir in einer ganz anderen Welt. Durch seine Lage ist Kangaroo Island noch sehr ursprünglich in seiner Natur. Hier gibt es noch viele Wildtiere, tolle Buchten, Naturparks, tolle Landschaften und durch Erosion geschliffene Steinformationen. Zahlreiche Straßen sind nicht geteert, die Tankstellen schließen um 6 Uhr abends und Internet und Handyempfang gibt fast nirgends auf der Insel.
So fuhren wir zu unserer Bleibe, den Waves and Wildlife Cottages. Wir fuhren 45 Minuten durch die Natur, kaum eine Siedlung. Und als wir gegen Abend ankamen, saßen schon die Kängurus vor der Veranda auf der Wiese vor den Klippen und über der Stokes Bay ging die Sonne unter. Wahnsinnig schön. Kängurus vor der Haustür und Sonnenuntergänge sollten uns jeden Abend unseres Aufenthaltes hier begleiten.
Direkt vor unserer Haustür war eine der tollen Buchten der Insel, die Stokes Bay. Hier soll auch eine Pinguin Kolonie beheimatet sein, leider kommen die nur im Dunkeln raus, deswegen haben wir sie nie gesehen. Zum Strand muss man durch eine Art Felstunnel klettern und ist dann an einem recht einsamen Sandstrand mit tollen Klippen.
Eine weitere Bucht, die absolut empfehlenswert ist, ist die Vivonne Bay. Das Wasser leuchtet in einem so einzigartigen türkis-blau-schön, so ein Wasser sieht man selten. Obwohl wir auf dieser Reise schon so viele Strände gesehen haben, wurden wir ganz euphorisch. Dazu ein sehr langer heller Sandstrand der sich die Küste entlangzieht. Und als wir da waren, im australischen Frühling, war fast kein Mensch zu sehen. Einfach schön.
In Kingscote, der „Stadt“ auf Kangaroo Island, gibt es einen Mann, der jeden Abend Pelikane füttert. Die Pelikane wissen das schon und warten schon lange vor Beginn der Vorstellung um 17 Uhr am Hafen. Fanta hatte ein wenig die Befürchtung, dass ihm die Pelikane zu nahe kommen. So eine kleine Sockenpuppe passt schließlich locker in den Schnabel eines Pelikans. Und während der Vorstellung hat Fanta auch gelernt, dass Pelikane ihre Nahrung nicht kauen, sondern am Stück herunterschlucken. Aber dennoch hat sich Fanta für ein einziges Foto schnell in Position gestellt und ist dann wieder schnell in Sicherheit zu uns. Denn als der Fisch serviert wurde, ging ein regelrechter Kampf zwischen den Vögeln um das Beste Stück Fisch los, mit fiesen Versuchen dem Konkurrenten den Fisch aus dem Schnabel zu ziehen. Als der Fisch gegessen war, war wieder Friede.
Beschaulicher ging es in der Seal Bay bei den Seelöwen zu. Nach drei Tagen auf See zum Fressen kommen die Seelöwen an den 5 Kilometer langen Abschnitt von Kangaroo Island. Hier bleiben sie dann drei Tage zum Kraft tanken bevor sie wieder drei Tage rausschwimmen. Mit einem Guide sind wie runter an den Strand in die Seelöwenkolonie. Wir mussten dabei leise sein, immer geschlossen als Gruppe gehen und überhaupt die Seelöwen nicht ärgern. Der Grund: die Tiere sind schneller und stärker als Menschen. Scheint also gar nicht so ungefährlich zu sein, am Strand die süßen kleinen Seelöwen-Babys zu fotografieren. Ein paar tolle Fotos haben wir dennoch geschossen.
Der Flinders Chase National Park liegt ganz im Osten von Kangaroo Island. In diesem Schutzgebiet tummeln sich ganz besonders viele Kängurus, Koalas und andere Tiere. Wir haben uns den Felsbogen Admirals Arch angeschaut. Er liegt unter eine Klippe, dort wo die Brandung tobt und die Wellen das Gestein aushöhlen. Der Bogen sieht aus wie eine Mischung aus Felsgrotte und Tropfsteinhöhle.
Ein paar hundert Meter weiter befindet sich eine weitere sprichwörtlich bemerkenswerte Gesteinsformation: Die Remarkable Rocks. Sie sind durch Erosion entstanden und sehen aus wie gesplitterte Murmeln die auf einer Kuppel liegen. Aus der Ferne wirken sie gar nicht so groß, aber wenn man zum Vergleich auf dem Foto die Menschen anschaut, die daneben stehen, sieht man wie mächtig sie eigentlich sind.
Wir, und ganz besonders Fanta, haben die Tage auf Kangaroo Island genossen. Besonders die vielen Tiere, die noch recht unberührte Natur und eben die bemerkenswerten Felsformationen machen die Insel zu etwas Besonderem. Nach 4 tollen Tagen sind wir wieder in das kleine Flugzeug von rex (Regional Express) geklettert und sind wieder zurückgekehrt in die Welt des australischen Festlands.