Wir wollten diese Tour unbedingt machen. Sie wurde uns von anderen Reisenden sehr empfohlen. Nachts wollten wir auf den Vulkan Mount Batur wandern um von oben den Sonnenaufgang zu genießen. Also sind wir vorvorgestern nachmittags los, um ein Ticket zu kaufen. Der erste Stand den wir fragten: 300.000 Rupien. Der 2. Stand: 400.000 Rupien. Der dritte Stand: 500.000 Rupien. Special Price vielleicht?
Mitten in der Nacht haben wir also unsere Wanderschuhe angezogen und um 2:30 Uhr ging es mit dem Auto los zum Vulkan Gunung Batur. Dort gab es erst mal ein Frühstück mit Bali-Kaffee und Banana-Pancake mit Schokolade, die wir gemeinsam mit unserer kleinen Reisegruppe einnahmen: Ein Finne, er hieß Tim, der einen sehr netten Eindruck machte, aber sehr still war. Und eine Kalifornierin namens Lindsay die wegen des Yogas nach Bali gekommen war und die Tour auf gut Glück gebucht hatte. Soll heißen sie hat erst auf dem Weg zum Vulkan erfragt was wir eigentlich vorhaben.
Und dann sind wir fünf mit unserem Guide zu Fuß losgewandert. Es war stockfinster, jeder hatte nur seine Taschenlampe. Fanta haben wir extra mit einer Stirnlampe ausgestattet, er hat sogar seinen Rüssel tief gehalten, damit es keine Schatten gibt. Wie eine kleine Wanderung sind wir also losgelaufen, der Weg war aus Schotter mit gelegentlichen großen Steinen, aber wir hatten ja unsere Lampen. Die Yoga-Lady und der Guide haben ein ziemliches Tempo vorgelegt, Fanta musste sich mit seinen kurzen Beinchen ganz schön ranhalten. Nach etwa einer Stunde wurde der Weg dann zu einem schmalen Pfad. Der Pfad wurde steil. Der steile Pfad wurde zu einer Kletter-Route über Felsen. Und das Tempo der Yoga-Lady und des Guides blieb gleich schnell. Also kletterten wir in einem rasanten Tempo mitten in der finsteren Nacht mit unseren Taschenlampen den steilen Vulkanhang hinauf. Vor uns eine Schlange von kleinen Lichtern die sich den ganzen Berg hinaufschlängelten. Das waren die Taschenlampen der vielen anderen Touren mit ihren Guides. Und hinter uns ein schnaufender Fanta, dessen Quengeln über die Strapazen immer weniger wurde je schneller sein Atem ging.
Ganz genau in dem Moment, als sich der erste Streifen Licht am Horizont abzeichnete, kamen wir an der ersten der beiden Gipfelhütten an. Ein kühler Wind spendete Erfrischung und wir sahen so langsam die Schatten der gegenüberliegenden Berge und die Spiegelungen im See. Dann ging es weiter zur zweiten Hütte zum zweiten Frühstück. Es gab gekochtes Ei, welches die Guides anscheinend auf den heißen Dämpfen des Vulkans gegart haben und Brot mit Banane, worüber sich Fanta ganz besonders gefreut hat. So saßen wir da oben und schauten in den Sonnenaufgang und fröstelten im kalten Wind.
Danach haben wir dem Krater noch einen Besuch abgestattet. Der sah ziemlich tief und steil aus und Äffchen kamen aus ihm rausgeklettert. Aus verschiedenen Spalten kamen heiße Schwefeldämpfe. Der Vulkan ist ja noch aktiv und zuletzt im Jahr 2000 ausgebrochen. Es war sehr beeindruckend, das erste Mal am Rand von einem Krater zu stehen.
Und dann der Abstieg vom Mount Batur, weitere zwei Stunden. Jetzt sahen wir, wie hoch wir eigentlich waren und was wir da nachts erklettert hatten. Also es war ziemlich hoch, muss ich feststellen. Aber trotzdem waren wir sehr froh, die Tour gemacht zu haben. Wir haben sie auch schon weiteren Reisenden empfohlen, die wir in den Folgetagen getroffen haben.
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