Die erste Überraschung: Nein, Dresden ist nicht nur für alte Leute! Es stimmt schon, dass gerade die Altstadt von Touristengruppen mit einem Durchschnittsalter über 67 bevölkert wird. Doch es ist trotzdem schön. Es ist nur wie immer: Man darf sich nicht ausschließlich im touristischen Stadtzentrum aufhalten.
Wir waren also drei Tage in Dresden, die Stadt ist perfekt für ein langes Wochenende mit Städtetrip. Denn die Leute sind entspannt und freundlich, sind auch sprachlich gut zu verstehen (meistens), die Elbe bringt ein Stück Natur mitten in den Kern der Stadt und abends kann man gepflegt und sehr gemütlich ausgehen. Hier einige Tipps, was Du in Dresden tun kannst an einem langen Wochenende:
Die Altstadt: Das volle Klischee
Die Altstadt ist der Bezirk, der Dresden für Reisende bekannt macht. Wunderschöne alte Gebäude, Kopfsteinpflaster, Besuchergruppen und Mode- und Gastro-Ketten. Eben die alten Bauten, die man erwartet auf dichtem Raum. Und allesamt sehenswert:
- Alte und neue Meister
- Der Zwinger
- Das grüne Gewölbe
- Die Semperoper
- Die Frauenkirche
- Der Fürstenzug
Und was ich alles vergessen habe. Dazu Souvenirshops und Straßenkünstler (einer hatte seinen Flügel mitgebracht).
Eine Sache, insbesondere aber nicht nur in der Altstadt, fiel uns besonders auf: Es gibt hier wirklich viele Schokoladengeschäfte, mit Schokoladeneis und Trinkschokolade. Das bekannteste ist sicherlich Camondas in der Schlossstr.
Zwei Dinge sind richtig toll an der Altstadt:
- Am Abend die Beleuchtung der Gebäude, vor allem der Semperoper und der Frauenkirche.
- Der Blick vom südlichen Elbufer, eigentlich von überall. Die bekannteste Stelle ist vom Elbufer vor dem Hotel The Westin Bellevue der Canalettoblick.
Die Neustadt: richtig cool
Wie so viele Städte (Berlin hat Kreuzberg, Friedrichshain & Co, Hamburg die Schanze) hat auch Dresden ein entspanntes cooles alternatives Viertel mit viel Kultur, Kneipen und Restaurants: Neustadt, nicht einmal so weit von der Altstadt entfernt. Allerdings verirren sich hier wenige (seniorige) Touristengruppen. Und auch junge Touristenhorden (Spanier und Engländer, der Berliner weiß was ich meine) gibt es hier kaum. Dafür ein richtig nettes Viertel zum Schlendern und Entdecken. Tagsüber mit Kultur, kleinen Läden und Cafés, abends mit Restaurants und gemütlichen Kneipen und Musik.
Die Elbe: einfach wow!
Obwohl es nicht der erste Fluss ist, an dem wir Fahrrad gefahren sind, wir hatten komplett vergessen, wie wunderschön so ein Flusslauf ist! Vor allem die Elbe mit ihren weiten Wiesen und dem Elberadweg ist einfach perfekt zum Fahrradfahren. Wer gerade kein Fahrrad zur Hand hat, kann es sich in Dresden mieten.
Mit dem Rad sind wir nicht sonderlich weit, dafür aber gemütlich und durch wunderschöne Landschaft geradelt: Vorbei an den grünen Wiesen, Weinbergen und Weingütern (direkt vor der Stadt wächst er, der sächsische Wein), bis hin zum blauen Wunder.
Das Blaue Wunder ist eine Stahlbrücke, und ein Wunder ist, dass sie noch steht. Denn zum Ende des zweiten Weltkrieges wollten die Nationalsozialisten sie sprengen. Zwei Bürger (unabhängig voneinander) trennten jeweils heimlich ein Kabel das zur Sprengung gedacht war durch, deswegen steht die Brücke noch heute.
Übrigens, kurz hinter dem Blauen Wunder am Körnerplatz in Löschwitz fährt die Bergbahn (Standseilbahn) hinauf zum Villenviertel Weißer Hirsch.
Essen
Rund um die Luisenstraße in Neustadt gibt es wirklich viele Restaurants und urige Kneipen. Abends sind wir gern in das Viertel gefahren und haben einfach geschaut, wo es nett aussieht und worauf wir Hunger haben. Funktioniert gut.
Wir mochten:
- Burger in Devils Kitchen (Alaunstraße 39)
- Abendessen in der Planwirtschaft (Luisenstraße 20)
- Frühstück im Café Continental (Görlizer Straße 1)