Ich hoffe doch sehr, mein Enthusiasmus, wenn es um Aussichtspunkte geht, kommt in der Überschrift gut heraus?! Denn immer, wenn ich an einem Reiseziel einen Ort finde, von dem man eine tolle Aussicht hat, will ich hin. Ich mag den Blick von oben, schaue gern, wo was ist und wie sich ein Ort so zusammensetzt.
Von allen Aussichts-Terrassen und -Plattformen, auf denen ich war, sind hier diejenigen, an die ich besondere Erinnerungen habe:
Lissabon, ich kann mich nicht entscheiden
Lissabon ist ein regelrechter Panorama-Hotspot! Die Stadt zählt zu meinen Lieblingsstädten, schon wegen der vielen „Miradouros.“ Ich kann mich nicht entscheiden, welches mein persönliches Panorama-Highlight in Lissabon ist, deswegen hier (ausnahmsweise) drei Favoriten:
Der Miradouro Senhora do Monte ist gar nicht sooo bekannt und liegt auch ein kleines bisschen Abseits der Touristenpfade. Deswegen muss man ihn etwas suchen, wird dafür aber mit einem richtig guten Panorama über Lissabon bis hin zur Ponte do 25 Abril und der Cristo Rei Statue belohnt.
Der Miradouro Santa Luzia ist der bekannteste und auch der schönste Aussichtspunkt in Lissabon, gut angebunden an die Touristenpfade hinauf zum Castelo São Jorge. Richtig schön sind die vielen Fliesen, auch Azulejos genannt (in diesem Namen steckt übrigens die Farbe Azul) mit denen hier die Wände und Mauern gestaltet sind.
Am Miradouro Santa Catarina ist es einfach nur entspannt, am Kiosk kann man sich etwas zu trinken kaufen und dann einfach in der Sonne sitzen und über die Dächer schauen. Großartig.
Der Cliff Walk in Howth
So sensationell wie an dieser Stelle ist Irland selten: Der Pfad entlang der Klippen in Howth ist eine meiner absoluten Lieblingsorte in Dublin und eine wirklich tolle Wanderung. Kurz vor dem Baily Lighthouse kann man abbiegen auf den Gipfel, am Summit Inn gibt es dann ein leckeres Pint Stout. Einfach nice!
Der Starbucks vor der Prager Burg
Vor der Prager Burg muss man hinunter steigen in einen Starbucks. In der unteren Etage gibt es eine kleine Terrasse, auf die man sich gemütlich setzen kann. Vom Troubel in der Prager Burg dringt nichts bis hierher, dafür kann man seinen Kaffee mit dem eigenen Namen auf dem Becher und mit toller Aussicht über Prag schlürfen.
Barcelonas Montjuïc – gruselige Geschichte und cooler Sonnenuntergang
Das Castell de Montjuïc hat eine furchtbare Geschichte als Gefängnis für Regimegegner (also anders Denkende) und als Ort. von dem aus Barcelona beschossen wurde. Heute ist hier Frieden und Ruhe eingekehrt. Zum Sonnenuntergang lohnt es sich, mit der Seilbahn hinauf zu fahren und einfach das Panorama bei einem Bierchen zu genießen.
Die High Line in New York City
Früher war hier eine Eisenbahnlinie, über die die Schlachthöfe mit Fleisch versorgt wurden. Das Industrielle Erbe ist jetzt bepflanzt und zu einem großartigen Park geworden. Wie eine grüne Schlange zieht sich die High Line durch die Häuser des Meat Packing Districts und durch Chelsea.
Torontos CN Tower
Er war einer der ersten Aussichtsplattformen mit Glasboden, der einem so ein schön mulmiges Gefühl beim hinunterschauen gibt. Heute ist der leider zum großen Teil mit Teppich abgedeckt – denn was man nicht sieht, ist kein Problem. Überhaupt ist Toronto eine tolle Stadt, der CN-Tower ist also an dieser Stelle Stellvertreter, blickt man von ihm aus doch über den Ontario-See, Toronto Islands und die Stadt.
Der Teufelsberg in Berlin
Die Mischung aus Ruine, Erbe des kalten Krieges und Streetart macht die alte Abhörstation auf dem Teufelsberg so richtig berlinerisch. Ein Mainstream-Lost-Place der sich absolut lohnt: Denn die Geschichte des Trümmerbergs und der Abhörstation sind ebenso spannend, wie die alten Gebäude und der Panoramablick über West-Berlin und den Grunewald.
Beelitz Heilstätten: Baumwipfel und Ruine
In den alten Beelitzer Heilstätten ist etwas Schönes entstanden: Über die Ruinen führt ein Baumwipfelpfad. Von oben sieht man, wie der Zahn der Zeit an den alten Gebäuden nagt und wie sich die Natur stück für stück die Mauern zurückerobert. Diese Mischung mit dem Namen „Baum und Zeit“ ist einfach großartig.
Der Blick von der Sydney Harbour Bridge
Der Blick von dem Sydney Harbour Bridge ist eine der schönsten, die ich je genossen habe. Der natürliche Hafen, das Opernhaus, die vielen Schiffe und Segelboote am besten bei schönem Wetter – wow. Es heißt sogar, der (sündhaft teure) Bridgeclimb sei es wert. Die preiswerte Variante ist die Aussichtsplattform auf dem südöstlichen Pfeiler. Egal wie, die Aussicht ist einfach wow.
Der Elefantenberg in Taipeh
Ich werde nicht müde, jedem Taiwan als Reiseziel ans Herz zu legen, weil es so unbekannt und unterschätzt ist. Eine der schönsten Entdeckungen in Taipeh ist der Elefantenberg – für die Locals beim besten Willen kein Geheimtipp mehr: Von diesem Berg, der die Form eines Elefanten hat, sieht man die Skyline der Stadt, und zwar inklusive Taipei 101. Die Aussicht hat einen Preis: Man muss aus eigener Kraft die vielen Stufen hinauf stapfen.
Shanghai World Financial Center
„Macht es Ihnen etwas aus, sich mit meinen Eltern fotografieren zu lassen?“ Die beiden waren aus einer ländlichen Region in Shanghai zu Besuch und haben noch nicht so oft Westler gesehen. So stellten wir uns in Foto-Pose auf der Aussichtsplattform. Kleine Geschichte, die oben auf dem SWFC passiert ist.
Das Tolle an der Aussichtsplattform ist die Sicht auf das moderne Zentrum von Shanghai zu seinen Füßen mit Jin Mao Tower oder Oriental Pearl. Das Panorama inmitten einer der modernsten Skylines der Welt. Übrigens, auch vom Klo aus muss man auf diesen Anblick nicht verzichten.
Dresdens Weinberge an der Elbe
Gemütlich und Schön. Einfach ein gelungener entspannter Ausflug in Dresden. Von den Terrassen und Biergärten oben an den Weinbergen an der Elbe hat man einen tollen Blick auf den Fluss und die Elbwiesen. Einfach gemütlich und schön, mehr muss man überhaupt nicht sagen.